Mittwoch, 29. Juni 2011

Sommertheater

Das »ſchöne« am Eishockey iſt, dass einem eigentlich nie langweilig wird; und lernen tut man auch was dabei. Das geht beim Spiel ſelbſt ſchon mal los. Im Gegenſatz zum »Rundballtreten« (Fußball ;) gibt es beim Spiel durch die ſtändigen fliegenden Wechſel im Spielaufbau kaum Pauſen oder Leerläufe auftreten - außer es iſt mal wieder eine Unterbrechung, aber dann wird ja die Zeitmeſſung angehalten. Der Lerneffekt iſt auch nicht zu unterſchätzen. Klar, Eishockey iſt ein harter Sport und was ein »fairer Check« iſt, iſt manchmal nicht sofort klar. Trotz aller Kritik, die Schiedsrichter machen ihre Sache aber (meiſtens) ganz gut. Außerdem ſind die Spieler durch die ganzen Protektoren usw. ſehr gut geſchützt. Wenn man Eishackler (zumindeſt meiſtens und die eher jungen) ohne das ganze Zeugs trifft (z. B. auf einem Volksfeſt) ſind das relativ ſpindeldürre aber durchtrainierte Kerlchen. Wenn ſich die mal was weh tun, dann ſind das meiſtens irgendwelche Körperteile, die man vorher nicht gekannt hat (Ausnahme: »Gehirnerſchütterung« ;). Oft denk' ich mir: »Wieder was gelernt.«
Der alte Fußballertrick, den »Dicken« ins Tor zu ſtellen, funktioniert hier nicht.Einen ſchnellen Sprung in den Spagat ſchafft nicht jeder!

Aber zurück zum Thema »Sommertheater«:
Leider gehörten zu den ſtandardmäßigen Themen der  »Eishockey-Randberichterſtattung« (neben mediziniſchen) auch wirtſchaftliche Themen - Inſolvenz und ſo... In den letzten Jahren gehört es leider zum Standardprogramm, daſs irgendwelche Vereine der drei bis vier höchſten Ligen entweder inſolvent gehen, und/oder aus »wirtſchaftlichen Gründen« mehr oder minder freiwillig den Weg in eine Liga tiefer gehen oder den hart erſpielten Aufſtieg in eine Liga höher nicht wahrnehmen. Ein paar Beiſpiele aus der Oberliga:

  • EHF Paſſau-Blackhawks:
    OK, ich möchte den Verein meiner Heimatstadt keine Vorwurf machen, daſs ſie 2008 die Möglichkeit zum Verbleib »am Grünen Tiſch« in der Oberliga wahrgenommen haben. Sie waren aber quaſi in dieſen Jahr zum Verbleib in der Oberliga verdammt - trotz ſportlichem Abſtieg in die Bayernliga. Waldkraiburg UND Peißenberg verzichteten auf den Aufſtieg. Wäre Paſſau freiwillig abgeſtiegen, hätte das den Club wohl in die Inſolvenz getrieben; ſchon der Altſchulden wegen der Inline-Hockey-WM wegen.
    Dieſe Woche haben die EHF mit der Drohung auf ſich aufmerkſam gemacht, daſs ſie unter Umſtänden einen Neuanfang in der Bezirksliga (Bayern) machen wollen; ſo wurde es jedenfalls am Sonntag auf der Homepage der  Eishockeynews veröffentlicht. Die Sitzung des Beirats, der dieſe Entscheidung treffen ſollte, wurde für Dienstag angekündigt; aber ſchon am Dienſtag morgen (die Sitzung war offenſichtlich am Montag) wurde verkündet, daſs die EHF ein »verläſſlicher Partner« ſind und in der Oberliga Süd verbleiben. Sonſt hätte es die Ligaſtruktur geſprengt. Ein Sturm im Waſſerglas? Vielleicht. Die aktuelle Struktur der Südſtaffel der Oberliga iſt ehrlichgeſagt ein Witz! Ligaweite Doppelrunde mit zuſätzlicher gruppeninterner (je ſechs Mannſchaften) Einfachrunde. Der Eder-Sager (1. Vorſitzender der EHF) von 38 Derbies die keinen intereſſieren - eigentlich ſinds 6, aber Recht hat er - hat was für ſich. Der Rückzug kam aber faſt zu ſchnell. Entweder hatte Eder eine Lawine losgetreten, oder er hat ſich gedacht, nachdem Deggendorf eine Woche zuvor verkündet hat, daſs ſie in der öſterreichiſchen Nationalliga (der Witz iſt faſt beſſer - ſchaut Euch einfach mal die Ligenſtruktur dort an: Die Hälfte der Mannſchaften ſpielt in Vorarlberg!) ſtarten wollen, »Ich erzähl jetzt auch mal einfach Scheiß!«.
    Mein Fazit: Paſſau ſtartet irgendwann mal wieder in der Bezirksliga, allerdings erſt, nachdem Deggendorf in die öſterreichiſche Nationalliga gewechſelt ist. ;o)
  • Moſkitos Eſſen: Hier ging mal wieder (nach1966, 1975, 1983, 1994, 2002 und 2008 - wenn ich den Wikipedia-Eintrag richtig interpretiere) der Verein pleite. Aktueller Favorit des Inſolvenzverwalters iſt das Sanierungskonzept der Nachwuchsabteilung. Ich hab' große Hoffnungen, daſs Eſſen in die nächſte Saiſon der Oberliga ſtarten kann.
  • Herner EV: Die große Ausnahme. Zwar hat ſich die Pape-Gruppe als Sponſor zurückgezogen (beim Einſtieg ſpielten Papes Füchſe Duisburg noch DEL, jetzt ſind ſie Derby-Gegner - wen wunderts?), allerdings iſt hier zur Zeit ausnahmsweiſe nicht der Verein, ſondern der Hallenbetreiber in Inſolvenz. Dumm iſt hier allerdings nur, daſs hier das Sanierungskonzept einen Betrieb der Eishalle in Herne als Paintball-Arena vorſieht. Dies würde das Ende von Herne als Eishockeyſtandort bedeuten, da der HEV nur als Hallenbetreiber, nicht aber als Mieter der Halle einſteigen würde.
    Fazit: Der Tod (HEV) hat BWL ſtudiert; traurig aber war. Aber die Hoffnung ſtirbt hier auch erſt zuletzt.
  • Stuttgart Rebels: Meine »Lieblinge« dieſes Jahr.
    Vorgeſchichte: nachdem die »Stuttgart Wizzards« als Oberliga-Truppe des Stuttgarter ECs 2006 wars hier mit höherklaſſigem Eishockey erſt mal zu Ende. In der Folgezeit wurde in Stuttgart dann öfftersmals mit dem Umzug der »Bietigheim Steelers« aus der 2. Bundesliga in eine DEL-taugliche Halle kokettiert, nachdem ab 2006 Stuttgart und Bietigheim eine Kooperation eingegangen waren. 2010 wurde mit den »Wizzards« wieder eine eigene Stuttgarter Mannſchaft im Spielbetrieb aktiv, die dann auch gleich BW-Meiſter wurden. Nachdem zuerſt große Töne geſpuckt wurden, daſs man quaſi »in jedem Fall« in der Oberliga ſtarten würde, wurde dann doch noch ein Rückzieher gemacht, und auf einen Aufſtieg in die Oberliga verzichtet. Mit ein Grund, warum in der Oberliga Süd jetzt nur neun Mannſchaften ſtarten werden.
Dieſe Liſte könnte ich jetzt noch beliebig fortſetzten, Beiſpiele aus der jüngſten Vergangenheit, ſowie aktuelle gibt es genut (EV Regensburg, Düſſelforfer EG, Kaſſel Huſkies, Frankfurt Lions, ...). Ich hab' jetzt einfach aber keine Luſt dazu, mich mit dem leider »üblichen« Sommertheater weiter zu beſchäftigen.

Eishockey ſollte eher Schlagzeilen im Sportteil als im Wirtſchaftsteil einer Zeitung machen. Leider iſts zur Zeit eher andersrum. Ich habe aber zur Zeit große Hoffnung, daſs es zumindeſt in naher Zukunft wieder einmal etwas mit einem zumindeſt halbwegs geregelten Auf- und Abſtieg zwiſchen DEL und 2. Bundesliga wird. Hier krankt das deutſche Eishockey zur Zeit am meiſten.

Dienstag, 31. Mai 2011

Wir ſind doch alle Griechen, oder nicht?

Letzten Freitag war ich im Raven in Straubing (iſt immer für ein gutes Konzert gut) auf einem luſtigem Konzert. The Burger Project aus Athen waren dort mit ihrem Programm »We all live in Athens« zu Gaſt. »Ring of Fire« als Reaggae, »The Game of Love« als Jazz-Nummer, »Seven Nation Army« als Salsa(?), »She's got the Look« eher polkamäßig. Es war wirklich ein luſtiger Abend.
Für den, der mal einen ſchönen, ſinnfreien Abend mit guter Muſik, die mal anders klingt, erleben möchte, iſt dieſe Band wärmſtens zu Empfehlen. Auf Youtube gibt's einen Vorgeſchmack, für den der mag.

Nach dem Konzert hat dann noch »Der Heizkörper« aus'm Bayerwald geſpielt. War eher chillig, aber auch gut. Die variieren ſchon mal ein Riff über eine halbe Stunde lang und es wird dabei auch nicht langweilig.

Sonntag, 8. Mai 2011

Rollenſpieler



Ich hatte es ſchon faſt vergeſſen und ich hätte wohl nie mehr davon geträumt, aber am Sonntag hatte ich ein Déjà-vu-Erlebnis der beſonderen Art. Magic-Karten habe ich ſchon lange nicht mehr geſehen. Marcel, Tim(?) und Karl hatten sich geſtern bei mir nebenan im Wirtshaus zum Magic-Spielen getroffen.
Warum nicht daheim? Nun, ſoweit ich weiß, kommt Karl ſelbſt aus einem Wirtshaus raus und Straubing war halt  warſcheinlich für die drei überall gleichweit weg. Karl iſt übrigens kein unbekannter, er ſchaut öffters mal vorbei, wenn er in der Schule Pauſe hat.
Ich habe gar nicht mehr gewuſſt, daſs es dieſes Spiel auch gibt. In der Zwiſchenzeit war doch »Pokemon« und »YuGiOh« modern, oder nicht? Und bei Magic gibt es keinen Comic/Manga oder Anime/Zeichentrick-Serie.
Nicht leicht hier den Überblick zu behalten, oder? Ich hab' das Spiel vor 15 Jahren ſchon nicht kapiert. Unsere Watterer, so ältere Herren über 70, wollten dann natürlich auch wiſſen, was da geſpielt wird.
Die Idee, die »Lebenspunkte« auf der Tafel aufzuſchreiben, kam von mir. Wie man ſieht war das erſte Spiel recht einſeitig. Marcel hat ſich die ganze Zeit beſchwert, daſs ſeine »guten Karten« alle in einem Ordner ſind und er dieſen Ordner nicht mehr findet.

Samstag, 2. April 2011

Nachruf

Am heutigen Samſtag wäre meine Oma 85 Jahre alt geworden. Am Montag ſind es 10 Jahre, daſs ſie geſtorben iſt.
Im Moment kommt alles wieder hoch...
Ich vermiſſe ſie immer noch.

April, April, ...

Was hab' ich geſtern über zwei April-Scherze gelacht!

Zuerſt kam per E-Mail der Newsletter der Straubing Tigers, die darin »bekannt gaben«, dass ſie zur kommenden Saiſon unbedingt Deutscher Meiſter werden wollen und deſhalb über ihren Sponſor Hacker-Pſchorr einen neuen Geſellſchafter gewinnen konnten: Den Scheich von Abu-Dhabi! Dafür dürfen Frauen ab nächſter Saiſon nur noch verſchleiert ins Stadion und die Cheerleaders dürfen nur noch lange Hoſen tragen!  Dafür ſehen ſich jetzt Trainer und Co-Trainer in den NHL-Play-Offs nach neuen Spielern um... *lol*
Ich hab' mich heute nochmal auf den Internet-Seiten der DEL-Clubs umgeſehen: Bis auf eine Ausnahme haben die anderen DEL-Clubs keinen April-Scherz auf Ihre Homepage geſtellt. Nur der EHC München hat noch auf ſeiner Homepage verkündet, daſs ſie in der kommenden Saiſon fünf Heimſpiele im Grünwalder Stadion (60er Staidon) austragen werden, das erſte am 30.02.2012 gegen die »Düſſeldorfer Haie«. *Grins*

Den Vogel hat aber meiner Meinung nach das Fachblatt Eishockey News (die Redaktion iſt übrigens in Straubing) abgeſchoſſen. Vor dem Hintergrund der ſchon faſt zum Scheitern verurteilten Verhandlungen zwiſchen DEL, ESBG und DEB bezüglich des auslaufenden Kooperationsvertrags (Stichwort: Geſchloſſene DEL vs. Auf- und Abſtieg) und dem dadurch ins Haus ſtehenden Sommertheater - das letzte Theater mit dem wirtſchaftlichen Ausſcheiden von Kaſſel (und Frankfurt) iſt ja noch nicht ſo lange her - haben ſie folgendes geſchrieben: Der DEL-Geſchäftsführer Tripke hat auf einer kurzfriſtig einberufenen Geſellſchafterverſammlung, ſich mit ſich ſelbſt geeinigt und beſchloſſen, daſs es ab kommender Saiſon wieder einen Auf- und Abſtieg zwiſchen DEL und 2. Bundesliga (iſt in Verantwortung der ESBG) geben wird. Alle 14 Geſchäftsführer hatten nämlich hierfür keine Zeit, da ſie ſich das Play-Off-Viertelfinale zwiſchen Krefeld und Hannover im Fernſehen anſchauen wollten und ſchon hierfür Chips und Cola gekauft hatten. Die beiden Letzten der DEL ſpielen mit den beiden Erſten der 2. Liga in einer Achtfachrunde(!), da ſo die möglichen Abſteiger ſich geſundfinanzieren und die möglichen Aufſteiger die »Eintrittsgebür« finanzieren können. Der Elft- und Zwölftplazierte ſpielen Vor-Pre-Play-Offs um Freikarten für die Pre-Play-Offs (7. - 10.). Die Play-Offs werden ab ſofort im Beſt-of-13-Modus ausgetragen, damit ſichergeſtellt iſt, daſs auch wirklich der Beſte weiterkommt. Dadurch ſind auch die Multifunktionsarenen bis in den Juni ausgelaſtet und der Meiſter ſteht zuſammen mit dem Stanley-Cup-Sieger feſt. Weitere Änderungen gibt es aber nicht, um weiterhin ſo tranſparent wie möglich zu ſein. Es werden lediglich zukünftig einige Spiele auf den Vormittag verlegt werden, um Eishockey in den Ballungszentren für Rentner und Schüler attraktiver geſtalten zu können...

Schade daſs es nicht noch mehr ſolche Scherze gegeben hat...

Nachtrag: Vielleicht war ich mit meiner Netzrecherche bei den DEL-Clubs am 2.04. etwas zu ſpät dran. Den Artikel bei der Eishockey News gibt's nämlich nicht mehr.

Donnerstag, 24. März 2011

Bierkrieger

Bei folgender Geſchichte weiß ich nicht, ob ich dabei lachen oder weinen ſoll - ich entſcheide mich vor allem für's Kopfſchütteln...
Dazu erſt mal folgender Hintergrund. Ich hab' in Deggendorf an der dortigen Fachhochſchule (FH) Elektrotechnik ſtudiert. Auf der faſt unmittelbar neben der FH liegenden »Ackerloh« findet jedes Jahr zum einen ſo Ende April / Anfang Mai das Frühlingsfeſt des VdK und Ende Juli / Anfang Auguſtdas von der Stadt Deggendorf ausgerichtete Deggendorfer Volksfeſt ſtatt. Da das Volksfeſt meiſt in den Prüfungszeitraum fällt bzw. ſchon in den Semeſterferien liegt, war für uns Studenten eher das Frühlingsfeſt intereſſant, wenngleich beide Feſte im Vergleich z. B. zum Straubinger Volksfeſt noch eher klein ſind - Deggendorf hat halt »nur« ca. 31500 Einwohner - dafür war's immer ſchön gemütlich und das (Fips-)Weißbier fantaſtiſch (dazu gleich).

Um die Attraktivität des Volksfeſtes zu ſteigern hat nun der Deggendorfer Stadtrat im Dezember 2010 beſchloſſen ein drittes Feſtzelt (wieder einmal - das gab's ſchon früher öffters) zuzulaſſen. Die Krux an der Entſcheidung war nun die - und damit ging der ganze Ärger los - daſs der Stadtrat im Rahmen mit Zulaſſung des Konzeptes für das dritte Zelt zugleich beſchloſſen hatte, daſs dort Bier der Auguſtiner Brauerei aus München ausgeſenkt werden ſoll (außer deren Weißbier). Nun, dazu muſs man ſagen, daſs es direkt in Deggendorf ſeit 1996 keine Brauerei mehr gibt; damals ſperrte die »Weißbierbrauerei Bayer« zu. Den Biermarkt in Deggendorf dominieren aber (ſpäteſtens ſeit 1977) vor neben »Aldersbacher« vor allem »Irlbacher« aus den gelichnamigen Gemeinden im Landkreis Paſſau bzw. Straubing-Bogen und »Arcobräu« aus Moos bei Plattling. Das Bier mit der Rezeptur des legendären »Bayer-Weizens« wird ſeit dem zum einen als »Bayer-Weizen« für den »Weißbräu« in der Bräugaſſe bei der Brauerei Hutthurm (das war mir jetzt auch neu); zum anderen unter dem Namen »Fips-Weizen« (vor allem für's Deggendorfer Frühlings- und Volksfeſt) gebraut. Letzteres zwiſchendurch u. a. bei der Innſtadtbrauerei in Paſſau, zuletzt bei der Arcobräu in Moos, wobei der letzte Markenname derzert der bekanntere ſein dürfte.

Zurück zum »Deggendorfer Bierkrieg«, wie dieſe real-exiſtierende Poſſe in den Medien genannt wird. Die bereits auf dem Frühlings- bzw. Volksfeſt vertretenen Brauerein »Irlbacher« und »Arcobräu« waren ſelbſtverſtändlich von der Entſcheidung eine Münchner Brauerei zum Zug kommen zu laſſen nicht begeiſtert; waren alle Beteiligten bis zu dieſem Zeitpunkt davon ausgegangen, daſs entweder ſie ſelbſt, oder wie ſchon einige Jahre zuvor wieder »Aldersbacher« für das dritte Zelt zum Zug kommt. Hierbei wurde unter anderem von ſeiten der Brauereien eingewendet, daſs es z. B. in Paſſau und Straubing ſo eine Entſcheidung nicht gegeben hätte. Der Entſcheidung des Stadtrats wurde aber durch das Landratsamt Deggendorf im Nachhinein bei einer Überprüfung ſtatt gegeben. Soweit ſo gut; Recht haben hier beide (Stadt in Bezug auf die Vergabe und Brauereien im Bezug mit dem Verweis auf Paſſau und Straubing). Im Gegenſatz zu Deggendorf gibt es nämlich in Paſſau und Straubing jeweils eine Satzung über die zuläſſigen Brauereien auf den Dulten (Paſſau)  bzw. auf dem Volksfeſt (Straubing). In Paſſau kommen prinzipiell nur Brauereien mit Brauſtätte im Stadtgebiet zum Zug (also Hacklberger, Löwenbrauerei, Innſtadt und ab und zu Andorfer im Bauer-Zelt - ſeit Peſchl an Aldersbacher verkauft hat iſt die ehemals fünfte Brauerei Paſſaus definitiv nicht mehr auf der Dult), in Straubing nur Brauereien mit Brauſtätte in der Stadt Straubing oder im Landkreis Straubing-Bogen (Röhrl, Karmelitten und Arcobräu aus der Stadt und Erl und Irlbacher aus dem Landkreis). Die Sache mit der Arcobräu ist dabei zugegebenermaßen etwas konſtruiert: Acrobräu betreibt pro froma die alte Braustätte der Dietl-Brauerei weiter, auch wenn da kein Bier mehr gebraut wird, hatte aber früher eine eigene Brauſtätte in Straubing. Sie kann außerdem über ihre Volksfeſt-Werbung am längſten von allen Brauereien am Straubinger Volksfeſt nachgewießen werden. Dieſe Sache iſt alſo eher hiſtoriſch begründet, muſſte aber anſcheinend irgendwie juriſtiſch »waſſerdicht« gemacht werden.

Das Feuer in den »Bierkrieg« kam aber in dieſem Zuſammenhang über eine etwas unbedachte Bemerkung des Mooſer Brau-Direktors Fichtel: »Ohne das zu vertiefen, wenn Beamte, Politiker und Stadträte eine private Feier haben, rufen ſie bei uns an.« Deggendorf Oberbürgermeiſter(in) Anna Eder bezeichnete dies dann als »Unverſchämtheit« und ließ daraufhin alle ſtädtiſchen Bedienſteten und Stadträte entſprechende Erklärungen über ſoche »Zuwendungen« abgeben. Daraufhin ging Brauereidirektor Fichtl mit entſprechenden Lieferſcheinen  (ohne Rechnung) über 300 l Bier und 350 l alkoholfreie Getränke an die Öffentlichkeit - Anlaſs war der 60. Geburtstag von Frau Oberbürgermeiſter. Dieſe Lieferung wurde bezahlt - nachträglich, nach der entſprechenden Veröffentlichung durch Fichtl. Spätestens ſeit dem intereſſiert dies auch die Deggendorfer Staatsanwaltſchaft - von wegen Korruption und so. »Irlbacher« beteiligte ſich natürlich auch an dieſer Diſkuſſion, allerdings nicht ſo offenſiv wie »Arcobräu«. Nachdem die Entſcheidung des Stadtrats durch das Landratsamt abgeſegnet wurde ging die Stadt wieder in die Offenſive und riet den Wirten des Volksfeſtes auf Grund der vorhergegangenen Auseinanderſetzung nicht mehr mit den Brauereien »Irlbacher« und »Arcobräu« zuſammenzuarbeiten (Anſcheinend vergibt die Stadt die Zelte an die Wirte und überläſſt die »Details« dieſen). Hierauf erklärten die Feſtwirte, daſs ſie auf Grund der guten Zuſammenarbeit mit den Brauereien einen Grund für eine Aufkündigung dieſer ſehen, worauf der VdK Deggendorf als Ausrichter des Frühlingsfeſtes ſeinen Wirten (den ſelben!) die Zuſammenarbeit mit dieſen Brauereien verbot! Daraufhin zogen beide Feſtwirte ihr Engagement ſowohl für das VdK-Frühlingsfeſt als auch für das Volksfeſt der Stadt zurück.

Die letzten Entwicklungen ſind nun folgende: Sowohl für das Frühlings- als auch das Volksfeſt ſind nun neue Wirte gefunden worden. Im Weißbierzelt wird nun wieder »Bayer-Weißbier« ſtatt »Fips-Weißbier« ausgeſchenkt (»Unterſchied« ſiehe oben!). Von Seiten der Acrobräu wurde zum einen angekündigt, zeitgleich zum »Deggendorfer Volksfeſt« eine eigene »Mooſer Dult« mit Shuttle-Bus nach Deggendorf aufzuziehen. Andererſeits ſpringt er nun auch OB Eder zur Seite, indem er auch »Veröffentlichungen« bezüglich der Deggendorfer Stadtrats-Oppoſition angekündigt hat?!? Naja, Namen, wer da alles koſtenloſes Bier geordert haben ſoll, fielen ja ſchon zu beginn der Geſchichte und die gingen quer durch alle Stadtratsfraktionen.

Als Außenſtehender kann man inzwiſchen wohl nur noch den Kopf ſchütteln.Bereits zur Zeitpunkt der Veröffentlichung der Lieferſcheine der Frau Eder hat es dieſe Poſſe in die überregionale Medien »geſchafft« - z. B. SZ, Quer (im BR)... Inzwiſchen hat ſicht dieſe Geſchichte - trotz den zwiſchenzeitlich verkündeten »Bierfriedens« - erheblich weiterentwickelt und beide Beteiligten gehen faſt ſchon mit den Maſskrügen aufeinander los - fehlt nur noch, daſs ſie ſich im Sommer bei der jeweiligen »Gegenveranſtaltung« ſelbige gegenſeitig ſtehlen! War nur ein Witz. Wundern tät's mich allerdings nicht.

Aber ernſthaft: Die »Spezl-Wirtſchaft« iſt in Bayern und im benachbarten Öſterreich irgendwie immer noch gang und gäbe. Nichts gegen Nachbarſchaftshilfe und ſo, aber die »Beſchwerden«, daſs es zum Volksfeſt / zur Dult »früher« weit aus mehr Bier- und Eſſensmarken gegeben hat, daſs  »früher« die Brauereien die Bierbänke koſtenlos zum Bier bereitgeſtellt haben, usw., ſind gang und gäbe, das hört ſich aber halt langſam auf.  Vom berühmt-berüchtigen »System Strauß« und ſonſtigen »Amigos« oder ganz aktuell der »Straſſer-Affäre« jetzt in Öſterreich rede ich erſt gar nicht da ſind wir hiermit noch weit weg. Korruption - welch unſchönes Wort! - und Poſtenſchieberei ſtört anſcheinend nur dann, wenn man nicht davon profitiert.

Freitag, 18. März 2011

Ja, nein - JEIN!

Bei dieſer Kategorie bin ich mir nicht ganz ſicher, wie ich ſie nennen ſoll »Shit happens« wäre auch eine alternative. Während es beim letztes mal vermutlich eher unter die »Ausrede Tippfehler« fällt, fällt mir dieſes mal keine Ausrede ein. Folgendes iſt mir dieſe Woche bei einem Tankſtellenſchild in Straubing aufgefallen:
Alſo was nun? Kann man hier mit einer »Diners Club Kreditkarte« bezahlen, oder nicht? Die Antwort hierauf lautet hier wohl definitiv »Jein!«

Ganz paſſend iſt auch der Wikipedia-Eintrag zu Diners Club, wo das Unternehmen(?) als »älteste Kreditkarte« bezeichnet wird...

Allerdings wäre es mir auch neu, daſs man an einer Tankſtelle mit Kreditkarte bezahlen kann; allerdings tanke ich meiſtens in Öſterreich bei kleineren Tankſtellen - da gehört die gute alte Blankomat-Karte (EC-Karte) zum guten Ton. Außerdem iſt dieſe Preistafen auch ſchon älteren Datums, da die Kreditkartenmakre Eurocard nach Wikipedia 2003 eingeſtellt, die Tafel wurde aber definiv nach 2003 aufgeſtellt (das weiß ich definiv) und einen Shop und eine Waſchſtraße hat ſie auch nicht - ja ſowas gibts tatſächlich...

Samstag, 12. März 2011

Klingende Oberpfalz

Geſtern hat mein Vater im Videotext bei BR-alpha folgendes entdeckt:
Ich meine, Tippfehler können paſſieren und mit der Unterſcheidung von Bischofsmais und Bodenmais (Entfernung ca. 22 km) hab' auch ich manchmal Probleme. Aber Windiſcheſchenbach mit Windiſchgarſten (Entfernung ca. 365 km) zu verwechseln (letzteres war nämlich gemeint), da gehört ſchon was dazu. Wer hat das geſchrieben? ;o)
Ich muſs allerdings dazu ſagen, daſs wir jahrelang Urlaub in der Steiermark gemacht haben und ſo meiſtens, wenn wir über die Phyrn-Strecke gefahren ſind, an Windiſchgarſten zumindeſt vorbei gekommen ſind.
Übrigens: Auf einen Beſuch vom Sepp Forcher in Windiſcheſchenbach würd' ich mich freuen; da käm' er wohl kaum um die Altneihauser Feierwehrkapell'n rum. ;)

Freitag, 11. März 2011

Über Tod und Gladiolen im Eishockey

Im Eishockey bin ich Fan von zwei Vereinen: In der DEL die Straubing Tigers, in der Oberliga die Paſſau BlackHawks. Ich hab' mir gerade die aktuellen Spielberichte angeſchaut, dazu folgendes:

Heute war der vorletzte Spieltag der Vorrunde der DEL und im »Straubinger Tagblatt« ſind die Spiele der Tigers von dieſem Wochenende im Vorhinein wegen der noch theoretiſch möglichen Playoff-Qualifikation als »Tod und Galdiolen«-Spiele ausrufen worden. Soeben iſt das Spiel »Ingolstadt - Straubing« mit 1:0 n.V. zu Ende gegangen. Nürnberg ſteht nun mit 72 Punkten auf Platz 10, meine Straubinger mit 67 Punkten auf Platz 13. Letzter iſt Augsburg mit 63 Punkten. Das heißt jetzt:
  • Auch im fünften Jahr haben die Tigers den Einzug in die (Pre-)Playoffs wieder nicht geſchafft. Das tut irgendwie weh', weil über die Saison zu viele unnötige Niederlagen eingefahren wurden, vor allem zuletzt in den Spielen gegen Iserlohn und Augsburg. Allein mit den ſechs Punkten wären ſie noch im Rennen; evtl.
  • Letzter könne ſie aber auch nicht mehr werden, immerhin haben ſie einen Punkt mehr, als Augsburg theoretiſch noch erreichen kann. Wenigſtens etwas...
Irgendwie gehört ſchon eine maſochiſtiſche Ader dazu Tigers-Fan zu ſein. Aber das bin ich ſportlich von Früher ſchon gewohnt, als ich noch mehr Fußball verfolgt hab': Wenn ſchon Fußball aus München, dann vom TSV 1860. Erfolg? Nebenſache! Was Zählt iſt Leidenſchaft, die machmal leider auch Leiden ſchafft. ;)

Daſs die BlackHawks das erſte PlayOff-Spiel in Peiting verloren haben überraſcht mich (leider) nicht, da ſie in Peiting noch nie gewonnen haben; warum ausgerechnet heute?

Webcomics

Eine meiner großen Leidenſchaften ſind Comics und Mangas quer durch den Gemüſegarten. Gedruckt oder elektroniſch iſt mir dabei ziemlich egal;  Hauptsache legal, Comiczeichner und -händler wollen ja auch (irgendwie) leben. Carlsen hat zu dieſem Thema ja vor ein paar Monaten eine ganz rührige Story in ſeinem Vorſchauheft zur Lage der Comiczeichner gegeben, wenn alle ihre Mangas nur illegal im Internet leſen. Dabei haben sie aber (nach Anſicht meines Comic-Händlers) die Comic-Händler irgendwie vergeſſen...

Das iſt aber ein anderes Thema. Comicverlage und Ihre Produkte heb' ich mir vielleicht mal für ſpäter auf. Erſtes Thema ſoll eine kleine, unvollſtänige Liſte von Webcomics (die meiſten auf Engliſch) ſein, die ich zur Zeit mehr oder minder regelmäßig leſe. Bei manchen Ausdrücken hab' ich mir erlaubt zum beſſeren Verſtändnis Links auf die entſprechenden Wikipedia-Seiten zu ſetzten. Für externe Links übernehme ich ſebſtverſtändlich aber keinerlei Haftung.

  • Drowtales.com: Dunkelelfen, die im Untergrund leben (und ſich dementsprechend angepaſſt haben) nennen ſich »Drow«. Dieſe Spezies kommt urſprünglich aus der »World of Warcraft«- und/oder »Dungeons & Dragons«-Ecke, Drowtales baut aber ſein eigenes Univerſum auf. Konkret geht es um die Erlebniſſe der Haupfigur »Ariel«, wobei aber die Charakteriſierung der Nebenfiguren ebenfalls nicht zu kurz kommen. Der eigentliche Handlungsſtrang iſt eher ernſthaft ausgelegt; nach jedem Kapitel gibt es meiſt aber noch Chibi-Extraseiten, ſonſtige luſtige Extras und (für den der will) auch eine (koſtenpflichtige) Seite mit Geſchichten für Erwachſene. Dieſen Comic leſe ich ſeit ca. 2001/02 durchgängig.
  • Megatokyo.com: Ein Gamer-Comic. Die Freunde »Largo« und »Piro« verſchlägt es nach einem - ſagen wir mal »verunglücktem« - Beſuch einer Games-Convention (zu deutſch: einer Computer-Spiele-Meſſe) die Flucht ergreifen müſſen und ohne Geld in Tokio hängen bleiben. Der Witz an der Geſchichte ergibt ſich aus Seitenhieben auf Computerſpiel- und Manga-Themen, ſowie einer etwas undurchſichtigen Sichtweiſe der Realität (Warnung: Zombies vs. Magical Girl!).  Dieſen Comic leſe ich ſeit ca. 2001/02 durchgängig.
  • Errant Story: Iſt wieder eine eher ernſthafte Geſchichte, wobei hier der Humor nicht allzu kurz kommt. Richtig ernſthafte Seiten gibt es aber eher ſelten, vielmehr zieht ſich ein eher zyniſcher Grundton durch die Geſchichte. Im Prinzip geht es darum, dass die Hauptfigur, die Halbelfin »Meji Hinadori« kurz vor ihrem Highschool-Abſchluſs ſteht und dieſen auch benötigt, ſonſt wird ſie enterbt. Leider ſind Ihre Noten alles andere als gut und der Abſchluſs eher gefährdet. Einzige Möglichkeit die Schule automatiſch zu beſtehen iſt in einem »ultimativem Kampf« die Schule zu zerſtören, warum ſie ſich auf die Suche nach einer alten, verborgenen Elfen-Gottheit macht. Dieſer Comic läuft nun ſchon ſeit 2002 und ſteht mittlerweile kurz vorm Abſchluſs der Geſchichte. Dieſen Comic habe ich vor allem in der Anfangszeit um 2002/03 geleſen und bin erſt im letzten Jahr wieder darüber geſtolpert. Vorgängerprojekt des Zeichners »Poe« war Exploitation Now. Das Nachfolgeprojekt Does Not Play Well With Others, ein »A Gag A Day«-Strip, läuft auch bereits.
  • Vor ein paar Monaten bin ich über School Of Rejects geſtolpert. Hauptfigur »Lethe Dentro« kommt - fragt mich nicht warum - in eine Parallelwelt, in der ausſchließlich verworfene Comic- und ſonſtige Avatar-Figuren leben und dort in Schulen Fortbildungsmaßnahmen beſuchen. Vom Stil her iſt das ganze abſichtlich eher in einem eher »naivem Stil« gehalten; man hat immer das Gefühl, das das Ganze mit Buntſtiften gemalt iſt, was aber dem Erzählen der  Geſchichte ſelbſt meiner Meinung eher hilft - es ſpielt ja in einer virtuellen Welt von gezeichneten Figuren. Hauptſächlich befaſſt ſich die Story mit kleinen und großen Gags, rund um virtuelle Charaktere, die man immer ſo ſieht wie man ſie ſieht und deshalb anſcheinend auch kein »Privatleben« haben.
  • Erſt die letzten Tage bin ich auf Sandra und Woo geſtoßen. Wie im Untertitel charakteriſiert geht es um Freundſchaft, das Leben und die Kunſt (keine) Eichhörnchen zu eſſen. Hauptfiguren ſind »Sandra North« und ihr Haus-Waſchbär »Woo«. Vom Typus iſt der Comic eher in die luſtige »A Gag A Day«-Kategorie einzuordnen, wobei es aber auch Storylines meiſt über mehrere Strips hinwegziehen und auch ernſte Themen wie die Menſchenrechtsſituation in Birma Themen ſind. Der Autor lebt übrigens in Deutschland, die Zeichnerin in Indoneſien, die Handlung ſpielt in den USA; ein globaler Webcomic irgendwie. Übrigens: Neben der deutſchen Variante gibt es auch eine engliſche Hauptvariante, da ſich manche Wortſpiele einfach nicht von einer Sprache in eine andere überſetzten laſſen und ſich die Autoren eher für die internationalere Variante entſchieden haben.